A rich Heiress
Christine von Halle stammte aus einer westfälischen Adelsfamilie. Ihr Vater, Franz von Halle, hatte es zu großem Reichtum gebracht. Als Christine im Jahr 1554 im Alter von 21 Jahren Heinrich Rantzau heiratete, waren ihr Vater und ihre Mutter bereits gestorben, und sie hatte ein Vermögen geerbt.
Eine selbständige Geschäftsfrau
Sie war also eine gute Partie. Das dürfte ein wichtiger Grund für die Hochzeit gewesen sein, die von den Eltern der Ehepartner arrangiert wurde. Ehen wurden damals geschlossen, um Vermögen und Besitz zu vergrößern, die soziale Stellung zu erhöhen oder Bündnisse zu schließen. Dennoch dürfte das persönliche Verhältnis zwischen Christine und Heinrich von Achtung und Zuneigung geprägt gewesen sein – ob es auch Liebe war, wissen wir nicht.
Aus der Ehe gingen zwölf Kinder hervor: sieben Söhne und fünf Töchter. Doch Christine war mehr als nur Mutter und Ehefrau. In adeligen Kreisen war es damals üblich, dass die Vermögensverhältnisse zwischen Ehepartnern vertraglich geregelt wurden. Die Spielräume, die sich daraus ergaben, nutzte sie: Sie schloss selbständig Verträge ab, vergab Kredite und bewirtschaftete Gutsbetriebe.
Christine überlebte Heinrich Rantzau um vier Jahre. Ihre letzte Ruhestätte fand sie 1603 an der Seite ihres Mannes in der Laurentii-Kirche in Itzehoe.


Erinnerung an eine Bauherrin
An der Vorderseite des ehemaligen Herrenhauses Nütschau (zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe) erinnern zwei Portalsteine aus dem Jahr 1577 an die Erbauer Heinrich Rantzau und Christine von Halle. Die beiden Steine verdeutlichen, dass Christine als selbständige Partnerin ihres Ehemannes auftrat.
