Ausblick auf das Jahr 2022
Für dieses Jahr sind drei Sonderausstellungen geplant:
Kindervogelschießen
24. März – 26. Juni 2022
Karl May im Museum – „Heinz-Ingo Hilgers – ein Segeberger Winnetou“ sowie „Die Segeberger Kindervorstellungen“
30. Juni – 11. September 2022
„Anna – Alltag einer jungen Frau in Segeberg vor einhundert Jahren“
15. September 2022 – 5. Februar 2023
500 Jahre Entwicklung bürgerlicher Wohnkultur im Spiegel eines 470 Jahre alten Hauses
Im vorderen Teil des Bürgerhauses durchläuft der Besucher die erste Dauerausstellung des Museums.
Alle Um- und Anbauten des einstigen Fachhallenhauses mit seinen Arbeitskammern, Wohnzimmern, Dielen und Stuben sind am heutigen Gebäude noch ablesbar und berichten von einer fast 500-jährigen Entwicklungsgeschichte bürgerlicher Wohnkultur Holsteins. So wirken die Räume des 16. Jahrhunderts mit der berühmten ‚Upkamer’ im Vergleich zur nachträglich eingebauten Wohnung von 1814 noch geradezu mittelalterlich.
Auch die „Urzelle“ des Hauses von 1541 ist in der Fachhallendiele noch heute erkennbar. Entlang etlicher Bauspuren erzählen alle Um- und Anbauten die bewegende Geschichte des ältesten Hauses der Stadt Bad Segeberg bis zur letzten Nutzung als Wohnhaus im Jahre 1959. Insgesamt waren es 13 Räume in ihren ausdifferenzierten Funktionen – heute mit ihren historischen Ausstattungen noch zu bewundern.
Tafeln mit Grundrissen, Abbildungen und Erklärungen, Lichtinszenierungen und Modelle machen die ‚Geheimnisse’ dieses spannenden Bürgerhauses plastisch deutlich. Im Mittelpunkt stehen dabei seine fast durchgängig bekannten Bewohner mit ihren unterschiedlichen Handwerksberufen und alltäglichen Gewohnheiten. Dazu illustrieren Figurinen die Kleidung des 16. Jahrhunderts – die einstigen Bewohner des Bürgerhauses feiern vor den Augen des Besuchers gleichsam ihre „Wiederauferstehung“.
800 Jahre Stadtgeschichte Segeberg – Von der mittelalterlichen Burgsiedlung zum modernen Kurort
Hier können sich Einwohner und Besucher Bad Segebergs gleichermaßen die Grundzüge der Stadtentwicklung in einer übersichtlichen Dauerausstellung aneignen.
In den hinteren Räumen des Bürgerhauses spürt die zweite Dauerausstellung die Stadtgeschichte der vergangenen 800 Jahren auf:
Der erste Teil zeigt die Entstehung der frühen Holzhütten-Siedlung im Schatten des riesigen Kalkberges und der Siegesburg seit dem 12. Jahrhundert und die Entwicklung zur Fürstenresidenz unter dem Statthalter des dänischen Königs, Heinrich Rantzau im 16. Jahrhundert. Im Zentrum dieses Raumes steht das große Stadtmodell Segeberg um 1600 mit der Rekonstruktion der Siegesburg, die bis zu ihrer Zerstörung 1644 den Mittelpunkt des einstigen Stadtbildes prägte.
Im zweiten Raum wird Segebergs Weg von einer verarmten Handwerkerstadt der Frühen Neuzeit zum mondänen Badeort mit pompösem Kurhaus nachgezeichnet, und die Entstehung der landesweit bekannten Karl-May-Spiele in der brachliegenden NS-„Thingstätte“ aufgezeigt.
Mittels Original-Exponaten, Modellen, Ansichten und kurzen Texten entsteht in einem Rundgang durch die acht Jahrhunderte ein eindrückliches Bild von der Stadt Segeberg in ihrer historischen Entwicklung.
Die Rekonstruktion der Siegesburg
Nach den wenigen zeitgenössischen Abbildungen, rekonstruierten Geländemodellen und weiteren Aspekten konnte der gesamte Gebäudebestand der Burg in einen Grundriss übersetzt und anschließend nachmodelliert werden. So tauchten die Vorburg, die Hauptburg und auch der alles überragende Bergfried aus dem Dunkel der Geschichte wieder auf. Ebenso ist der einzige bis heute erhaltene Rest der Burg – die untere Hälfte des Burgbrunnens – auf dem Modell wieder mit seinem Brunnenhaus an der historischen Stelle dargestellt.
Im Museum wird die Burg mit allen ihren Herrschafts- und Wirtschaftsgebäuden, ihren Mauern und Türmen und mit ihrem Torhaus mit der Zugbrücke erklärt. Auch der kleine „Geheimeingang“ ist auf dem Modell zu sehen!