Bauwerke zu Ehren des Königs
An der Hamburger Straße in Segeberg ließ Heinrich Rantzau zwei Bauwerke zu Ehren des dänischen Königs Friedrich II. errichten: eine Pyramide und einen Obelisken. Beide gehen auf antike Vorbilder zurück und waren damals in ihrer Art ohne Vorbild in Norddeutschland.
Die Pyramide
Das Gebäude, 1588 als Kapelle errichtet, erhielt seinen Namen wegen seines pyramidenförmigen Daches. Es soll achtzehn Meter hoch gewesen sein. Der Innenraum war durch offene Bögen von allen vier Seiten zugänglich. Darin befand sich ein Altar und sechzehn Kupfertafeln mit Inschriften, die die Taten des Königs und der Familie Rantzau rühmten.
Stiftung für Arme
Mit der Pyramide war eine wohltätige Stiftung verbunden. Darin verfügte Heinrich Rantzau, dass 100 Bedürftige nach Pfingsten vier Tage lang nach dem Besuch des Gottesdienstes Brot und je einen Schilling erhalten sollten.
Die Kapelle heute
Die Mauern der Pyramide bestanden aus Gips vom Segeberger Kalkberg – ein Baumaterial, das nicht witterungsbeständig ist. Daher verfiel die Pyramide nach und nach und wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch eine Kapelle ersetzt, die der ursprünglichen Gebäudeform nachempfunden ist. Dieser Bau hat sich bis heute erhalten. Im Inneren befindet sich ein achteckiger Steinaltar, der noch aus der Pyramide stammt, sowie eine Gedenktafel mit einem Bildnis von Heinrich Rantzau und einer Inschrift zur Baugeschichte.
Der Obelisk
Vorbild für den Bau war ein antiker Obelisk in Rom, den Papst Sixtus V. in Rom 1587 wiedererrichten ließ. Er soll mit geschätzten über sechzehn Metern sein Vorbild sogar an Höhe übertroffen haben. Die Inschriften und das Glockenspiel aus vergoldetem Erz kündeten vom Ruhm Friedrichs II.
Der Obelisk heute
Auch der Obelisk hat die Zeiten nicht unversehrt überdauert; heute ist nur noch ein Stumpf erhalten, die Inschriften sind verwittert. Auf dem Sockel hat sich eine Widmung erhalten: „Gott und Friedrich II.,… hat Heinrich Rantzau im Jahre 1590, im Alter von 64 Jahren dies gewidmet.“