Eine herausragende Förderin des Museums bis über ihren Tod hinaus
Mehrmals hatten wir die Gelegenheit, Frau Marianne Reher bei Ausstellungseröffnungen als Ehrengast begrüßen zu dürfen. Im Jahre 2014 konnte Frau Reher anlässlich der Eröffnung der Teilausstellung „Kammer, Küche, Keller“ auch vor der Presse ihre persönlichen Erinnerungen an das einstige Leben im Bürgerhaus vermitteln. Und Mitte Juni 2015 konnte sie den zweiten Teil der ‚Stadtgeschichte‘ feierlich eröffnen. Durch ihre erfrischende Art und ihren großen Bekanntenkreis war Marianne Reher längst selbst zu einer ‚Segeberger Institution‘ geworden…
Zwischendurch hatte ich Gelegenheit in persönlichen Gesprächen – auch bei ihr zu Hause – ihren quicklebendigen Erzählungen zu lauschen. – Eine sprudelnde Quelle lebhaftester Erinnerungen an ein Segeberg aus über 80 Jahren!
Mit ihrer Mutter Anna Eberhardt zog Marianne Reher 1932 von Hamburg nach Bad Segeberg. Bis 1971 wohnte sie hier in der Lübecker Straße 14 – gegenüber dem Alt-Segeberger Bürgerhaus. Das älteste Wohnhaus der Stadt befand sich zuletzt (von 1897 bis 1926) im Besitz des Segeberger Schlachters Heinrich Dose sen. und wurde nachfolgend von dessen Sohn, Schlachtermeister Heinrich Christian Dose (dem Stiefvater von Marianne Reher) übernommen. Mit ihrem Mann Walter betrieb Marianne Reher bis 1970 die Schlachterei, die sie von ihrem Vorgänger Heinrich Christian Dose auf der gegenüberliegenden Straßenseite übernommen hatten, weiter. Als gern gesehene Nachbarin und häufiger Gast kannte Marianne Reher sämtliche Bewohner des Alt-Segeberger Bürgerhauses, zu denen zeitweilig auch Walter Reher als Kind gehört hatte (!) und die bis 1949 Mieter Heinrich Doses jun. waren und bis 1959 Mieter der Stadt Bad Segeberg. Ihre vielfältigen Erinnerungen an die Bewohner und ihre plastischen Erzählungen über deren Wohnverhältnisse im ältesten Wohnhaus der Stadt Bad Segeberg haben mir einen tiefen Einblick und eine nachhaltige Vorstellung vom Leben im Alt-Segeberger Bürgerhaus verschafft.